Wann ist die Vorlage eines Abstinenznachweises im Rahmen einer MPU erforderlich?
In Deutschland werden jährlich rund 100.000 Medizinisch-Psychologische Untersuchungen (MPU) durchgeführt. Wenn die Notwendigkeit einer MPU durch Alkohol- oder Drogenkonsum begründet ist, wird oft ein Abstinenznachweis verlangt. Viele Betroffene haben Fragen dazu, und obwohl im Internet in Foren und auf Informationsseiten zur MPU Informationen verfügbar sind, bleiben oft Unsicherheiten bestehen. Unser Ziel ist es, diese Lücke zu schließen und alle relevanten Informationen bereitzustellen.
Wie kann die Abstinenz für eine MPU nachgewiesen werden?
Es gibt spezielle Abstinenzkontrollprogramme, die vor der MPU absolviert werden können. Diese Programme können bei Institutionen wie dem TÜV Hessen, TÜV Süd oder Dekra durchgeführt werden. Zudem gibt es Ärzte mit spezieller Weiterbildung für die Durchführung dieser Nachweise. Die Überprüfung der Abstinenz erfolgt mittels Screenings, die entweder durch Urin- oder Haaranalysen durchgeführt werden, um entweder Suchtmittel oder Ethylglucuronid, ein Abbauprodukt von Alkohol, nachzuweisen.
Sind alle Screenings im Rahmen des Programms negativ, erhält der Teilnehmer eine Bestätigung, die er bei der MPU vorlegen kann.
Achtung bei der Informationssuche:
Veraltete Informationen meiden! Früher war es möglich, die Abstinenz von Alkohol durch Leberwerte nachzuweisen, doch heute ist das nur noch eingeschränkt möglich. Die Vorschriften zur MPU werden stetig aktualisiert. Die letzten Änderungen erfolgten 2009 und 2014. Aktuelle Informationen sind entscheidend für die Anerkennung des Abstinenznachweises bei der MPU.
Wann wird ein Abstinenznachweis für eine MPU benötigt?
Bei einer MPU aufgrund von Drogenkonsum ist ein Nachweis über die erfolgreiche Abstinenz unerlässlich. Nur mit diesem Nachweis kann die MPU positiv abgeschlossen werden. In der Regel wird eine einjährige Abstinenz gefordert, bei gelegentlichem Konsum kann auch eine sechsmonatige Abstinenz ausreichend sein.
Für eine MPU aufgrund von Alkoholkonsum ist die Beurteilung der Alkoholgewohnheiten wichtig. Dies umfasst Häufigkeit und Menge des Konsums sowie die Hintergründe des Alkoholgebrauchs. Eine Trunkenheitsfahrt allein bestimmt nicht die erforderlichen Alkoholscreenings. Für eine genaue Beurteilung sollten Unterlagen wie Führerscheinakte, Polizeibericht oder Gerichtsurteil zu einem Verkehrspsychologen für ein Beratungsgespräch mitgebracht werden.
Das Bestehen der MPU erfordert mehr als einen Abstinenznachweis. Es reicht nicht aus, lediglich einen Abstinenznachweis vorzulegen, um die MPU zu bestehen. Es muss gezeigt werden, dass man aus seinen Fehlern gelernt hat und diese nicht wiederholt. Der Abstinenznachweis dient als Beleg dafür, dass man zumindest während des Überprüfungszeitraums auf Rauschmittel verzichtet hat. Während der MPU soll festgestellt werden, ob man auch zukünftig auf den Konsum verzichten kann. Hierfür ist es hilfreich, wenn man darlegen kann, dass man sich mit seiner Vergangenheit und den Gründen für den Konsum auseinandergesetzt hat.
Da das Abstinenzkontrollprogramm Zeit in Anspruch nimmt, ist es ratsam, diese Zeit auch für eine gründliche MPU-Vorbereitung zu nutzen. Eine umfassende Vorbereitung erhöht die Erfolgschancen erheblich. Wer sich erst kurz vor der MPU oder gar nicht mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt, wird es schwer haben, ein positives Ergebnis bei der MPU zu erzielen.
