Die Entscheidung für kontrolliertes Trinken oder vollständige Abstinenz im Rahmen einer MPU Die Wahl zwischen kontrolliertem Trinken und völliger Abstinenz im Kontext einer MPU hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter der betroffenen Person, ob es sich um einen Erst- oder Wiederholungsvorfall handelt und der Höhe des gemessenen Alkoholspiegels. Sobald diese Aspekte klar sind, lässt sich eine fundierte Entscheidung treffen.
Viele MPU-Teilnehmer verstehen unter kontrolliertem Trinken einen weitgehenden Verzicht, da sie ihren Alkoholkonsum stark einschränken müssen. Um die MPU erfolgreich zu bestehen, ist die Einhaltung der Vorgaben notwendig, auch wenn dies als Herausforderung empfunden wird. Diese Anpassung des Trinkverhaltens ist oft der effektivste Weg, um die MPU zu bestehen.
Langfristiger Alkoholkonsum kann Leberschäden verursachen. Diese Schäden werden durch den Vergleich mit einer gesunden Leber festgestellt. Abweichende Leberwerte können auf Leberschädigungen hinweisen. In der MPU werden normgerechte und abweichende Leberwerte diskutiert. Abweichungen sollten durch einen vom Arzt bestätigten und unterzeichneten Grund erklärt werden. Allein die Leberwerte als Nachweis zu verwenden, reicht meist nicht aus, da es Menschen mit unauffälligen Werten trotz hohem Alkoholkonsum gibt.
Empfehlung:
Bei Entscheidung für kontrolliertes Trinken sollten zuerst die Leberwerte (GOT, GPT, GGT, MCV, CDT) überprüft werden, was problemlos beim Hausarzt möglich ist. Wichtig ist die schriftliche Bestätigung der Ergebnisse durch den Arzt. Bei erhöhten GGT-Werten ist ein Verzicht auf einen Abstinenznachweis schwierig, da unklar bleibt, ob diese Erhöhung durch Medikamente, Krankheit oder Alkohol verursacht wurde. Ein Alkoholverzicht lässt sich in diesem Fall nur durch Urin- oder Haaranalysen nachweisen. Sind die Leberwerte normal, können weitere Kontrollen kurz vor der MPU hilfreich sein, obwohl die Vorlage der Leberwerte bei der MPU nicht verpflichtend ist.
Kontrolliertes Trinken wird nicht als alltägliche Verhaltensweise angesehen und muss oft erst erlernt werden. Hierfür werden mindestens sechs Monate Erfahrung vorausgesetzt. Da kontrolliertes Trinken schwer überwachbar ist, liegt es in der Verantwortung des MPU-Kandidaten, den Gutachter von seiner Selbstkontrolle zu überzeugen.
Laut den Beurteilungsrichtlinien deutet ein Alkoholwert von 2,0 Promille auf eine schwere Alkoholabhängigkeit hin. Das Alter spielt auch eine Rolle: Jüngere Personen werden oft anders bewertet als ältere, da angenommen wird, dass jüngere Menschen ihr Verhalten leichter ändern können. Ältere Menschen haben es schwerer, da sie tendenziell an ihren Trinkgewohnheiten festhalten. Eine gute Trinkhistorie ist besonders für ältere Menschen wichtig, um die MPU zu bestehen.
Rückfälle nach einer MPU sind nicht ungewöhnlich. In solchen Fällen neigen Gutachter dazu, Abstinenz zu empfehlen. Für ältere Betroffene ist Abstinenz oft der sicherere Weg. Die normale Dauer der geforderten Abstinenz beträgt sechs Monate, kann aber auf bis zu zwölf Monate verlängert werden.
Wenn keine Abstinenz gefordert wird, kann kontrolliertes Trinken eine Option sein. Hierbei wird jedoch genau geprüft, weshalb eine gute Vorbereitung und Argumentation wichtig sind. So können teure forensische Nachweise vermieden werden.
Der gewöhnliche Alltag berücksichtigt den Begriff des kontrollierten Trinkens selten. Das Hauptproblem ist oft nicht der Alkoholkonsum an sich, sondern die Kombination mit dem Fahren. Viele Betroffene zeigen auch in Zukunft ähnliches Verhalten. Ein positives Gutachten kann nur ausgestellt werden, wenn der Gutachter überzeugt ist, dass keine Wiederholung des Fehlverhaltens erfolgt. Kontrolliertes Trinken bedeutet, nur so viel zu trinken, dass keine typischen Alkoholeffekte eintreten. Der Alkoholkonsum sollte überlegt und nicht zur Gewohnheit werden.
Risikoreicher Alkoholkonsum beginnt bereits bei regelmäßigem Konsum geringer Mengen. Ein risikoarmer Konsum liegt bei Frauen bei etwa 12 Gramm Alkohol pro Tag, bei Männern bei 24 Gramm. Es wird empfohlen, mindestens zwei Tage pro Woche keinen Alkohol zu konsumieren.
Exzessives Trinken erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle. Alkoholrausch beeinträchtigt die Denkfähigkeit und erhöht das Risiko für Unfälle, Gewalttaten und gesundheitliche Schäden. Alkoholkonsum in Verbindung mit Medikamenten kann ebenfalls gefährlich sein und die Wirkung der Medikamente beeinträchtigen oder verstärken. Besonders gefährlich ist die Kombination von Alkohol mit psychotropen Medikamenten.
