Wiedergewinnung der Fahrerlaubnis ohne MPU: Möglichkeiten und Fristen
Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) wird üblicherweise bei schweren Verkehrsdelikten, insbesondere bei Fällen von Drogen- oder Alkoholeinfluss am Steuer, angeordnet. Diese Untersuchung bietet auch schweren Verkehrssündern die Möglichkeit, ihre Fahrerlaubnis zurückzuerlangen, indem sie die Gutachter davon überzeugen, ihr Verhalten geändert zu haben und zukünftig keine ähnlichen Delikte mehr zu begehen.
Ist es möglich, eine MPU zu umgehen?
Viele Betroffene, die vor einer MPU stehen, fragen sich, ob es einen Weg gibt, die Untersuchung zu umgehen oder ob eine Verjährung möglich ist.
Leider muss man festhalten, dass die Teilnahme an einer MPU langfristig der einzige Weg ist, um die Fahrerlaubnis zurückzuerlangen. Allerdings besteht nach einer Wartezeit von insgesamt 15 Jahren die Möglichkeit, den Führerschein neu zu beantragen, ohne eine MPU absolvieren zu müssen.
Diese 15 Jahre setzen sich wie folgt zusammen: Nach fünf Jahren straffreier Teilnahme am Straßenverkehr beginnt eine zehnjährige Frist, nach deren Ablauf die Fahrerlaubnis neu beantragt werden kann.
Es gibt keine offizielle Verjährungsfrist für MPU-Anordnungen, da behördliche Anordnungen grundsätzlich nicht verjähren. Es geht vielmehr um ein Löschen des Eintrags in der Akte, der dann nicht mehr verwendet werden darf. Wenn innerhalb der ersten fünf Jahre nach der MPU keine Verkehrsdelikte begangen werden, beginnt die zehnjährige Frist, nach deren Ablauf eine Neuerteilung der Fahrerlaubnis ohne MPU möglich ist.
Vorsicht ist geboten:
Straftaten im Straßenverkehr, auch Radfahren unter Alkoholeinfluss, können die Frist verlängern oder die Chance auf eine Neuerteilung der Fahrerlaubnis ohne MPU zunichtemachen. Sollte innerhalb der Wartezeit ein vorzeitiger Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis gestellt werden, verlängert sich die Wartezeit ebenfalls.
Mögliche Fahrprüfung nach Wartefrist
Nach einer Wartezeit von 15 Jahren kann es vorkommen, dass die Fahrerlaubnisbehörden eine erneute Fahrprüfung verlangen, da angenommen wird, dass die praktischen und theoretischen Kenntnisse in der Zwischenzeit verloren gegangen sind.
Da viele auf ihre Fahrerlaubnis angewiesen sind, entscheiden sich nur wenige für die lange Wartefrist und nehmen stattdessen an der MPU teil. Eine gründliche Vorbereitung ist hierbei entscheidend. Bei Problemen, die im Zusammenhang mit Sucht stehen, sind Nachweise über Abstinenz, Therapie oder Entzug erforderlich, um die Fahrerlaubnis wiederzuerlangen.
Vorbereitung auf die MPU
Für eine effektive MPU-Vorbereitung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, darunter Vorbereitungskurse, Einzel- oder Gruppentherapien und umfangreiche Informationsmaterialien. Es ist wichtig, sich gründlich auf die anstehende Untersuchung vorzubereiten, um den Gutachter von der Verhaltensänderung und der Fahreignung zu überzeugen. Bei Zweifeln des Gutachters kann die MPU scheitern und muss wiederholt werden, was zusätzliche Kosten und Aufwand bedeutet.